Raum und Zeit zur Entfaltung der individuellen Persönlichkeit
– weil jedes Kind besonders ist
Der Waldorfkindergarten arbeitet auf der Grundlage der Menschenkunde Rudolf Steiners. Steiner hat die Entwicklungsphasen von Kindheit und Jugend in drei Jahrsiebte unterteilt, die jeder Mensch von Geburt bis zum 21. Lebensjahr durchläuft. Im Kindergarten wird deshalb versucht, dem Kind Raum zu schaffen, in dem es seinen Leib gesund ausbilden und seine seelischen sowie geistigen Kräfte altersgemäß entfalten kann.
Der Kindergarten ist christlich orientiert, aber nicht konfessionell gebunden. Dies ist anzuerkennen und ein wichtiger pädagogischer Aspekt für das Feiern der Jahresfeste.
Das Ziel der Waldorfpädagogik ist eine freie, sich selbstbestimmende Persönlichkeit, fähig das soziale Miteinander zu leben. Dem Kind gegenüber werden autoritäre Lenkung, aber auch Führungslosigkeit vermieden.
Die pädagogische Arbeit bereitet die Kinder im letzten Kindergartenjahr auf vielfältige Weise auf den Schuleintritt vor.
Das Prinzip von Vorbild und Nachahmung bestimmt das Miteinander von Kindern und Erzieherinnen. Durch die vorbildgebende Tätigkeit der Erwachsenen können sich die Kinder individuell durch nachahmendes Lernen entfalten. Weil sich die Anlagen und Fähigkeiten noch ganz im Kontakt mit den Menschen, Dingen und Geschehnissen entwickeln, wird die Umgebung möglichst umfassend nachahmenswert ausgestaltet. Aus diesem Grunde werden von den Kindergärtnerinnen verschiedene häusliche Arbeiten verrichtet (Brot backen, Jause zubereiten, Nähen etc.). Dazu kommen weitere Betätigungen wie Musik, Eurythmie, rythmische Spiele, Aquarellmalen, Puppenspiel, Gartenarbeit, sowie das Feiern der Jahresfeste.
Eine wichtige Bedeutung hat die Pflege des freien kindlichen Spieles. Das Spielzeug wird so ausgewählt, dass es einem sinnvollen Zusammenhang entspringt, aus unbearbeiteten Naturmaterialien besteht und so die Phantasie des kleinen Kindes anregt.
Für eine gesunde Entwicklung des Kindes ist ein rhythmischer Tages-, Wochen- und Jahres- lauf von größter Bedeutung. Das Bedürfnis nach Wiederholung und Rhytmus bilden deshalb zentrale Bausteine bei der Gestaltung des Kindergartenalltags.
Das Feiern der Jahresfeste ist Nahrung für die Seelen unserer Kinder. Das Erleben der Jahresfeste im Laufe der Kindergartenzeit führt bei den Kindern schrittweise zu tiefgehenden Erlebnissen und fest verwurzelten Kindheitserinnerungen.
Die Inhalte können nicht unmittelbar an die Kinder herangetragen werden. Wir geben daher den tiefen Sinn eines Festes bildhaft an die Kinder weiter und mit viel tätigem Geschehen. Der ganze Mensch mit Leib, Seele und Geist wird dabei angesprochen.
Michaelifest:
am 29. September steht es an der Schwelle zum Herbst. In der Natur können wir nun den Absterbeprozess erleben, gleichzeitig jedoch das Wunder der neugebildeten Knospen an den kahlen Bäumen entdecken. Michael ist Repräsentant der Mutkräfte. Diese werden in Rollenspielen und Geschichten für die Kinder erlebbar gemacht.
Erntefest:
Im Oktober feiern wir mit den Eltern im Garten bei Festreigen, Erntefeuer, Festjause und Spielstationen sowie einem Puppenspiel unser Erntedankfest.
Martinsfest:
am 11. November feiern wir den Namenstag des heiligen Martin.Unser Laternenspaziergang am späten Nachmittag wird von Bläsern begleitet und führt uns durch die benachbarten Straßen bis in den von zahlreichen Kerzen und Laternen erleuchteten Garten. Mit Liedern, Rollenspiel und Martinskipferl wird an die Geschichte des Hl. Martin erinnert.
Adventgärtlein:
mit selbstgemachten Apfellichtern dürfen die Kinder den Weg in die aus Reisig, Moos und Kristallen gelegte Adventspirale gehen, um ihr Licht an der großen Weihnachtskerze zu entzünden und den Weg zu erleuchten.
Fasching:
ein bestimmtes Thema führt uns jeweils durch dieses Fest. Mit einfachen Verkleidungen ziehen die Kinder von einer Spielstation zur nächsten durch das ganze Haus. Krapfenjause und Kasperlbesuch gehören ebenfalls zum Programm.
Frühlingsfest:
Mit bunten Blumenhüten, Frühlingsreigen und Tänzen begrüßen wir das beginnende Frühjahr. Wir vertreiben die Eisriesen und begrüßen die wärmenden Sonnenstrahlen und die erwachende Natur in unserem Garten.
Osterfest:
Säen und Wachsen als Sinnbild für Sterben und Auferstehen wird von den Kindern durch das Aussäen von Ostergras oder Kresse erlebt. Bunte Eier im Garten zu suchen bereitet den Kindern immer eine besondere Freude.
Johannifest:
Die Elemente Feuer, Wasser, Luft und Licht sollen hier durch Johannifeuer, Schatzsuche, Fische angeln, Seifenblasen und Schwungtuchspiele für die Kinder erlebbar werden. Mit den Eltern wird dieser Vormittag bei Reigenspielen , Sommerjause, Spielstationen und Puppenspiel im Garten verbracht.
Aufgrund der medizinisch-pädagogischen Erfahrungen über die schädigende Wirkung von Fernseher, Tonband, Radio und Computer auf Kinder, wird im Waldorfkindergarten gänzlich auf diese Medien verzichtet.
Daraus folgt die Bitte, die Kinder auch zu Hause diesen Medien nicht oder nur sehr sparsam auszusetzen. Da nur lebendige Vorbilder das Kind zur Nachahmung anregen, erzählt und musiziert die Pädagogin selbst.
Außerdem möchten wir Sie auf unser pädagogisches Konzept aufmerksam machen, das im Kindergarten aufliegt.
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